Einstimmig gegen Vermüllung
Treffpunkt für die fünfte Sitzung in diesem Jahr war der Spielplatz Treptower/Ecke Harzer Straße. Hier ist im Mai 2023 das Projekt „Harzer Kiez in Bewegung“ gestartet. Zusammen mit den Jugendlichen ist der Träger bwgt e.V. dabei, auf dem Kinderspielplatz einen Ort für Jugendliche ab 12 Jahren einzurichten, mit offenen Sport- und Freizeitangeboten, aber auch viel Raum zum Selbermachen und Chillen. Erstes sichtbares Ergebnis: eine eingezäunte Fläche mit Hängematte und Tischen und einem bunt angemalten Bauwagen. „Warum der mit Folie abgeklebte Zaun?“ wollte ein Quartiersrat-Mitglied wissen. Die Antwort gaben die Jugendlichen selber: „Damit wir nicht dauernd von Erwachsenen oder kleineren Kindern gestört werden.“ Sie wollen endlich einen Ort haben, wo sie ungestört sind und den sie nach ihren Interessen gestalten können. So wurde der Bauwagen von den Kids selber bemalt.
Ein Besuch, der Eindruck macht
Was noch fehlt, ist Strom, denn Filmabende oder auch eine Weihnachtsbeleuchtung fänden die Jugendlichen schon cool. Was sie hier sonst noch so machen? fragten mehrere Quartiersrat-Mitglieder. Boxen und Fußball beispielsweise. In den Sommerferien stand neben der Herrichtung des Außenbereichs auch ein Ausflug in den Kletterwald auf dem Programm. „Ich singe gerne und spiele E-Gitarre“, erzählte ein Junge.
Der Quartiersrat war beeindruckt. „Das hätte ich mir nicht so toll vorgestellt!“, meinte ein Mitglied. „Es ist toll zu sehen, was aus den Projekten wird, über die wir abgestimmt haben“, erklärte ein anderer.
Geballte Aktionen gegen Müll im öffentlichen Raum
Anschließend ging es ins Quartiersbüro, wo über die Projektidee „Idyll ohne Müll“ diskutiert wurde. Das leidige Thema Vermüllung im öffentlichen Raum begleitet das Quartiersmanagement von Anfang an. Bereits in der letzten Sitzung wurden Ideen gesammelt, die anschließend vom Quartiersmanagement-Team gebündelt wurden. Das Projekt hat zwei Komponenten: Sensibilisierung und die Entwicklung von Strategien für den Kiez. Durch Müllsammelwettbewerbe, die Ansprache von Gewerbetreibenden, künstlerische Installationen und ähnliches soll das Bewusstsein geschärft und eine Verhaltensänderung erreicht werden. Wunder sind nicht zu erwarten, betonte Hande Gür. Das Problem wird dadurch nicht für ein- und allemal aus der Welt geschafft. "Wir stellen uns geballte Aktionen über mehrere Wochen vor“, erklärte Hande Gür. Anschließend wurde über das Projekt abgestimmt. Die Anwesenden stimmten alle dafür. Weil zu wenige da waren, um beschlussfähig zu sein, wurde das Votum der restlichen Mitglieder des Quartiersrats nachträglich eingeholt. Das Ergebnis: mit 23-Ja-Stimmen, ohne Enthaltungen oder Gegenstimmen wurde der Projektidee zugestimmt. Nun wird ein Träger gesucht.
Wie geht es weiter mit dem Kiezeck?
Noch offen ist die Zukunft des Kiezecks. Gerade im Sinne von Müllvermeidung ist das eine wichtige, sehr gut angenommene Institution. Doch weil das Bezirksamt den jetzigen Standort nicht weiter dulden will – es gab Anwohnerbeschwerden – muss ein neuer Standort und ein neues Konzept her. „Wir wollen auf jeden Fall eine Lösung finden, es ist ein Herzensprojekt für uns“ erklärte Quartiersmanagerin Hande Gür.
Was sonst noch wichtig ist: es stehen Neuwahlen für den Quartiersrat an. Noch bis zum 2. Oktober kann man seine Kandidatur einreichen. Sämtliche Infos gibt es hier
Die nächste Quartiersratssitzung findet am 15. November statt.