Müll sammeln im Herbst
Noch einen warmen Tee im Quartiersbüro trinken, die BSR-Kehrenbürger-Warnweste überwerfen und raus auf die Straße ins Herbstwetter. Sechs Nachbar*innen und der Neuköllner SPD-Bundestagsabgeordnete Hakan Demir waren gekommen, um gemeinsam mit dem QM-Team zwei Stunden lang den Kiez von Müll zu befreien. Unterstützt wurde das Team von der BSR, die neben den Warnwesten noch Greifzangen, Mülltüten und Arbeitshandschuhe zur Verfügung stellte.
Für Rolf, Anwohner aus dem Kiez, war die Beteiligung an der Aktion ein Signal, das Müllproblem nicht einfach passiv zu ertragen: "Viele regen sich über den Müll auf, aber keiner hebt ihn auf. Das geht auch anders."
Dass zu viel Müll auf der Straße liegt, stört viele Menschen im Kiez. Bei Umfragen zu Verbesserungswünschen landet das Thema regelmäßig auf dem ersten Platz und eine Wende ist nicht in Sicht. Katrin, die ebenfalls mitsammelte: "Es wird eher schlimmer."
Plastikbecher, Unmengen von Verpackungen, Folien, Scherben, Kronkorken und sehr viele Kippen: Auf einer Strecke von knapp einem Kilometer in der Treptower Straße und um den Harzer Platz herum kamen mehr als zehn Müllsäcke voll Abfall zusammen. Der lag verteilt in Rinnsteinen, auf Baumscheiben und Grünflächen oder einfach auf dem Gehweg. Warum derart viel Müll im öffentlichen Raum entsorgt wird und lange dort verbleibt, hat verschiedene Gründe. Dazu zählen unter anderem fehlende oder überfüllte Mülleimer, die Nachlässigkeit vieler Menschen oder die nicht vorhandene Möglichkeit, Sperrmüll (unkompliziert) zu entsorgen.
Weil das Thema stark die Lebensqualität im Kiez beeinflusst, hat der Quartiersrat das Projekt "Idyll ohne Müll" auf den Weg gebracht, das im Frühjahr 2024 starten soll. Zur Zeit wird noch ein Träger gesucht, der das Projekt umsetzen kann. Weitere Infos dazu finden Sie auf unserer Webseite.