Durch den Kiez in den Garten

Baustadtrat Jochen Biedermann

Foto: Jens sethmann

Wildenbruchplatz

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Brücke Wildenbruchstraße

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Hof der Geyerwerke

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Gemeinschaftsgarten Harztal-Wilde Rose

Foto: Jens Sethmann

Am 13. Mai präsentierten sich deutschlandweit Projekte, die über die Städtebauförderung finanziert werden. Das Quartiersmanagement Harzer Straße veranstaltete an diesem Tag einen Rundgang zu den Projekten, die mit dem Programm Sozialer Zusammenhalt gefördert werden.

Unter den zwei Dutzend Teilnehmenden war auch Neuköllns Baustadtrat Jochen Biedermann, der zum Auftakt im Quartiersbüro vorbeischaute. „Die Arbeit des Quartiersmanagements macht die Städtebauförderung hier sehr erlebbar“, erklärte er. „Die Projekte wären ohne die Mittel aus der Städtebauförderung nicht möglich.“ Lebendig werde das Programm erst durch den persönlichen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger, so Biedermann: „Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich hier engagieren.“

Auf dem Weg zum coolen Mehrgenerationenspielplatz?

Erste Station des „Harzer Rundgangs“ war der sogenannte Platz S: der Spielplatz an der Ecke Treptower/Harzer Straße. „Das ist nicht nur ein Spielplatz, sondern auch so etwas wie ein öffentliches Wohnzimmer“, hat Quartiersmanagerin Mine Henki beobachtet. Hier startete eine Woche zuvor das Projekt „Harzer Kiez in Bewegung“ mit einer Open Sports Night – ein abendliches Bewegungsangebot für Jugendliche, für deren Altersgruppe sonst wenig geboten wird. Der Projektträger bwgt e.V. hat für diese regelmäßigen Abende auf dem Platz einen Bauwagen aufgestellt. „Was hier passiert, richtet sich nach den Wünschen der Jugendlichen“, sagt Mine Henki.

Der Platz S wurde auch vom Bezirk Neukölln für den Baufonds angemeldet. Ob es tatsächlich Geld geben wird, ist allerdings noch völlig offen. „Wenn aus diesem Fonds Mittel zugesagt werden, könnte man hier einen richtig coolen Mehrgenerationenspielplatz einrichten“, meint Mine Henki.

Kiezfeste in Vorbereitung

Auf dem Weg zu zweiten Station gab es einen Zwischenstopp am Wildenbruchplatz, der zusammen mit dem Weigandufer im Rahmen des Sanierungsgebiets Karl-Marx-Straße/Sonnenallee umgestaltet wurde. Auf dem Platz gibt es seit Neuestem auch eine öffentliche Toilette.

Der Rundgang führte dann zur Global Music Academy (GMA), die vor zwei Jahren Räume im ehemaligen Pumpwerk im Hof der Wildenbruchstraße 80 bezogen hat. Mick Nahimana und Daniel Winter von der GMA organisieren in diesem und im nächsten Jahr Kiezfeste für das Quartier. Das große Kiezfest steigt am 8. September auf der Elsenstraße zwischen Kiehlufer und Harzer Straße. „Dazu gibt es zwei, drei kleinere Veranstaltungen“, sagt Daniel Winter. Am 29. April hat die Feiersaison schon mit einem Frühlingsfest begonnen.

Pflanzentauschbörse im Gemeinschaftsgarten

Im Hinterhof der historischen Geyerwerke in der Harzer Straße 39 informierten sich die Rundgangsteilnehmenden über das aktuelle Neubauvorhaben, bevor es zum Abschluss in die Kleingartenanlage Harztal - Wilde Rose ging. Im Rahmen des Projekts „HarzAcker“ wurde hier auf einer Parzelle ein Gemeinschaftsgarten eingerichtet. An diesem Tag fand hier eine Samen- und Pflanzentauschbörse statt, die nicht nur von den Leuten aus dem Kleingarten, sondern auch von Balkon- und Hinterhofgärtner:innen aus dem Kiez rege genutzt wurde.

Das im Oktober 2022 gestartete Projekt bleibt nicht auf diesen Gemeinschaftsgarten beschränkt, sondern will im ganzen Kiez wirken. So begleitet der Projektträger Parzelle X die Schulgärten, führt Aktionen zur Umweltbildung durch und unterstützt Leute, die einen Hinterhof oder eine Baumscheibe begrünen wollen. „Die Identifikation mit dem Wohnraum muss nicht an der Wohnungstür aufhören“, beschreibt Katharina Böhme von Parzelle X das Ziel des Projekts. Für September ist ein großes Erntedankfest auf der Straße geplant.